KI soll Klinikpersonal entlasten

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) spendiert seiner Dienstplanung eine gute Portion Künstlicher Intelligenz. Der Planungsaufwand soll um zwei Drittel sinken.

Gemeinsam mit Microsoft Schweiz und Polypoint hat das LUKS eine KI-Lösung entwickelt, um die Personalplanung für Pflegefachkräfte zu optimieren. Eigenen Angaben zufolge ist das Spital eines der ersten in der Schweiz, das Künstliche Intelligenz in der Personalplanung einsetzt.

In einer gemeinsam mit Microsoft herausgegebenen Pressemitteilung skizziert das LUKS die Hintergründe seiner Initiative so: Es müssen Dienstpläne erstellt werden, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch den Bedürfnissen der Patienten und den Wünschen der Mitarbeitenden gerecht werden. Dieser Prozess läuft zumeist noch manuell ab und kostet wertvolle Zeit, die Pflegekräfte und Verwaltungsangestellte nicht für die Patienten aufwenden können. Das Klinikpersonal ist so immer öfter überlastet und frustriert, was nicht nur die Arbeitsmoral, sondern auch die Patientenversorgung beeinträchtigen kann.

Ziel: Mehr Zeit für Patienten

Das neue System sei nahtlos in eine benutzerfreundliche Schichtplanungs-App integriert, die auf Microsoft Teams basiert. Es erstelle Dienstplanentwürfe in einer App, die automatisch sowohl die Präferenzen der einzelnen Mitarbeitenden als auch die gesetzlichen Anforderungen berücksichtigen soll.

Nach Angaben der drei Projektpartner haben Pilotversuche gezeigt, dass die Verwendung der Teams-App den Aufwand und die Zeit für die Planung um zwei Drittel reduziert habe. Dadurch könne sich die Einsatzplanung auf komplexe Fälle und Ausnahmen konzentrieren und so den Prozess weiter verbessern. Im Anschluss an den Pilotversuch plant das LUKS, das System in allen Abteilungen schrittweise bis Mitte 2024 und an allen Standorten der Magnet LUKS Gruppe bis 2026 einzuführen.

Balance zwischen KI und Fachpersonal

Auch wenn die KI den Rahmen vorgibt, bleibe das menschliche Fachwissen bei der Fertigstellung der Pläne unersetzlich, betonen die Projektpartner. Die individuellen Erfahrungswerte sowie das Verständnis für individuelle Bedürfnisse und Teamdynamik seien unerlässlich, um eine optimale Patientenversorgung und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sicherzustellen. Die KI sei ein leistungsfähiger Assistent bei der Dienstplanung, aber kein Ersatz für menschliches Urteilsvermögen im Gesundheitswesen.