ABB will Robotikgeschäft auslagern

Die Division ABB Robotics soll im zweiten Quartal 2026 als separat kotiertes Unternehmen den Handel aufnehmen.
«Der Verwaltungsrat ist davon überzeugt, dass die Kotierung von ABB Robotics als eigenständiges Unternehmen die Fähigkeit beider Unternehmen stärken wird, Kundennutzen zu schaffen, zu wachsen und Talente anzuziehen”, begründet ABBs Verwaltungsratspräsident Peter Voser das Vorhaben und erläutert: «Beide Unternehmen werden von einer klarer ausgerichteten Governance und Kapitalallokation profitieren. Aufbauend auf ihrer führenden Position in den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung wird sich ABB weiter auf ihre langfristige Strategie fokussieren.»
ABB Robotics sieht sich als Technologieführerin für intelligente Automationslösungen, die ihren Kunden weltweit helfen, Prozesse produktiver, flexibler und einfacher zu gestalten, um operative Herausforderungen wie den Arbeitskräftemangel und die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Betriebs zu meistern. Der Kundennutzen soll durch umfassende Robotik-Plattformen entstehen, die durch autonome mobile Roboter sowie Software und KI-Angebote ergänzt werden. Mehr als 80 Prozent des Angebots seien Software/KI-gestützt.
Morten Wierod, CEO von ABB, erklärt: «ABB Robotics ist führend in ihrer Branche, und es bestehen nur begrenzte Synergien in Bezug auf Business und Technologie zwischen ABB Robotics und den übrigen ABB-Divisionen, die andere Nachfrage- und Marktmerkmale aufweisen. Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt die Wertschöpfung sowohl im ABB-Konzern als auch im eigenständig kotierten reinen Robotikgeschäft steigern wird.»
Performance
Die Division ABB Robotics beschäftigt rund 7000 Mitarbeitende. 2024 erzielte sie einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar und steuerte damit etwa 7 Prozent des Konzernumsatzes von ABB bei. Die operative EBITA-Marge belief sich auf 12,1 Prozent.
ABB Robotics hat unter dem dezentralisierten Betriebsmodell ABB Way seit 2019 in den meisten Quartalen zweistellige Margen ausgewiesen. Das Unternehmen wird bei Kotierung mit einer starken Kapitalstruktur ausgestattet sein. ABB zufolge ist es mit seinem soliden Cashflow-Profil gut aufgestellt und betreibt sein Geschäft nach dem Prinzip «local-for-local» mit regionalen Produktionszentren in Europa (Schweden), Asien (China) und auf dem amerikanischen Kontinent (USA).
Ab dem ersten Quartal 2026 wird die Division Machine Automation, die zusammen mit ABB Robotics derzeit den Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation bildet, Teil des Geschäftsbereichs Prozessautomation. Dies soll Synergien im Bereich Software/Steuerungstechnologien ermöglichen. Dies etwa im Bereich der Hybridindustrien. Die Division Machine Automation hat laut ABB eine Führungsstellung im High-End-Segment von Lösungen auf Basis von SPS, Industrie-PCs, Servoantrieben, industriellen Transportsystemen und Vision und Software inne.