Höhere Bandbreitenkapazität in 5G-Netzen

Mobilfunker Drei und Netzausrüster Ericsson testen gemeinsam, wie stark W-Band-Frequenzen (100 GHz) die 5G-Konnektivität verbessern können.
Ziel ist es, die Nutzung von Mikrowellenverbindungen im Hochfrequenzband insbesondere in dichtbesiedelten Gebieten zu erproben und so den Weg für fortschrittliche technologische Lösungen in städtischen Umgebungen zu ebnen. Die beiden Partner haben vor kurzem einen Feldtest der W-Band-Mikrowellentechnologie abgeschlossen. Eigenen Angaben zufolge haben sie dabei deren Potenzial als Backhaul-Lösung mit hoher Kapazität in urbanen Gebieten nachgewiesen, wo E-Band-Netzwerke (60-90 GHz) an ihre Grenzen stoßen könnten.
In dicht besiedelten Ballungsräumen, wo die Transportnetze mit sehr hohen Kapazitätsanforderungen konfrontiert sind, profitieren Endnutzer von einer verbesserten 5G-Leistung durch den Einsatz der W-Band-Technologie als Ergänzung zum bestehenden E-Band-Spektrum. Diese Erweiterung kann die Internetgeschwindigkeiten für HD-Streaming, kürzere Gaming-Latenzzeiten sowie schnellere Downloads und Uploads erhöhen. Darüber hinaus wird die erhöhte Bandbreitenkapazität neu entstehende Anwendungen und Dienste unterstützen, wie etwa die Nutzung von IoT-Geräten in Smart Homes. Damit wird auch dem wachsenden Datenbedarf in Großstädten entsprochen.
Vor diesem Hintergrund sagt Wenceslao Garcia de Otazo von Drei: „Dank der Erfassung präziser Felddaten zu Regen, Temperatur und verschiedenen Verbindungs-Indikatoren wie Empfangssignalpegel und Modulationsprofil, konnten wir die Prognosen der Ausbreitungsmodelle bei 100 GHz mit dem tatsächlichen Verhalten der Verbindung bei unterschiedlichen Wetterbedingungen verifizieren. Nach dieser Machbarkeitsbestätigung sind wir zuversichtlich, dass W-Band-Mikrowellenverbindungen eine zuverlässige und sehr leistungsstarke Lösung zur Anbindung unserer 4G/5G-Standorte darstellen.”
Regentauglichkeit
Mit Frequenzen zwischen 92 und 115 GHz bietet das W-Band freies Spektrum, das die E-Band-Netzwerke ergänzt. Das gilt insbesondere in dicht besiedelten urbanen Gebieten, wo es zu Frequenzüberlastungen kommen kann. Dies trägt dazu bei, die Transportnetzkapazität zu erweitern und den wachsenden Datenbedarf zu decken. Zudem soll der Test, der im kommerziellen Drei-Netz mit Ericssons W-Band-Mikrowellen-Prototypen durchgeführt wurde, gezeigt haben, dass die Technologie selbst bei starkem Regen ultraschnelle drahtlose Kommunikation unter realen Bedingungen liefert, unterstreichen die beiden Anbieter in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Mikael Öhberg von Ericsson kommt zu dem Schluss: „Der erfolgreiche Test der W-Band-Technologie bietet Serviceanbietern neue Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Mikrowellennetzwerke und zur Behebung von Netzüberlastungen in Städten. Das W-Band ist in der Lage, die erforderliche Kapazität bereitzustellen und zu unterstützen, wenn das E-Band an seine Grenzen stößt. Dies gewährleistet eine zuverlässige Konnektivität und ein nahtloses Nutzererlebnis.“