So sieht die Zukunft des stationären Handels aus

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Gestiegene Kundenerwartungen und schärferer Wettbewerb mit den Online-Plattformen setzen dem stationären Handel stark zu. Datenspezialist Scandit erklärt, wie man als Ladenbesitzer dagegenhält.

Der stationäre Handel steht bereits seit Jahren vor enormen Herausforderungen, weil Kundinnen und Kunden sich komfortablere und stärker personalisierte Einkaufserlebnisse wünschen und zunehmend online einkaufen. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Scandit, Anbieter von Smart-Data-Capture-Lösungen, beschreibt im anschließenden Beitrag, wie sich der Einzelhandel verändern wird und welche Rolle digitale Technologien dabei spielen:

Omnichannel ist der Standard

Um Kunden nicht dauerhaft an Online-Konkurrenten zu verlieren, müssen Einzelhändler digitale Einkaufserlebnisse ins Ladengeschäft bringen. Eine besondere Rolle kommt dabei dem mobilen Self-Scanning zu, das viele Kunden inzwischen von Händlern erwarten, weil sie das Anstehen an der Kasse vermeiden wollen. Zugleich sind die für das Self-Scanning genutzten Smart-Data-Capture-Technologien die Basis für erweiterte App-Funktionen, die den Abruf von Produktinformationen oder Testberichten erleichtern – ein Scan mit der Smartphone-Kamera genügt. Darüber hinaus helfen Angebote wie Click & Collect, Click & Reserve sowie „Buy Online, Return In-Store“ dabei, die Online- und Offline-Welt enger zu verknüpfen und sich als stationärer Händler von Online-Händlern zu differenzieren. Immerhin fast drei Viertel der Händler im DACH- und CEE-Raum gehen laut der Scandit-Studie „The Future of Store Operations“ davon aus, dass solche hybriden Einkaufserlebnisse die Zukunft des Einzelhandels sind.

Personalisierte Angebote erhöhen die Kundenbindung

Der mobile Self-Checkout liefert Händlern wertvolle Daten zum Einkaufsverhalten einzelner Kundinnen und Kunden, von der Einkaufsfrequenz über regelmäßig erworbene Produkte bis hin zur Größe des Warenkorbs. Diese Informationen, die im klassischen Einzelhandel bisher kaum zur Verfügung standen, können sie für individuelle Produktempfehlungen, Gutscheine und Preisnachlässe nutzen, die sich in der App sogar direkt beim Einkauf anzeigen lassen. Scannt der Kunde ein Produkt oder ein Regal, sieht er seine personalisierten Empfehlungen und Angebote im Live-Bild auf dem Smartphone-Display. Auf diese Weise verbessern Händler nicht nur die Kundenbindung, sondern animieren Kunden auch zu einer intensiveren App-Nutzung.

Kundenberatung bleibt ein Alleinstellungsmerkmal

Eine der großen Stärken des stationären Einzelhandels ist die Beratung von Kundinnen und Kunden – durch Mitarbeiter-Apps können sie diese aber noch einmal deutlich verbessern. Ein Produktscan liefert dem Personal im Verkaufsbereich beispielsweise wichtige Informationen zur Handhabung oder Herkunft von Produkten und verrät, ob andere Produktvarianten im Lager sind. Insbesondere bei hochpreisigen Produkten hilft die Beratung, Fehlkäufe zu vermeiden und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Sind die Smartphones des Personals überdies als mobiler Point of Sale (mPOS) eingerichtet, können Kunden nach dem Beratungsgespräch sofort beim Mitarbeiter bezahlen und brauchen nicht erst zur Kasse zu gehen.

Digitale Abläufe entlasten die Mitarbeitenden

Eine weitgehende Digitalisierung der alltäglichen Abläufe im Ladengeschäft macht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter effizienter und senkt Fehlerquoten. Smart-Data-Capture-Technologien auf dem Smartphone helfen ihnen bei der Kommissionierung von Online-Bestellungen, dem Regal- und Bestandsmanagement sowie bei Inventuren. Falsche Preisauszeichnungen oder alle zu einer Bestellung gehörenden Produkte lassen sich beispielsweise beim Scan eines kompletten Regals auf einen Blick erkennen. Solche Erleichterungen, die sich die Mehrzahl der Händler laut der Scandit-Studie wünscht, erhöhen die Zufriedenheit und Bindung des Personals an das Unternehmen – in einer Branche mit traditionell hoher Fluktuation ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zudem liefern die digitalen Abläufe umfangreiche Echtzeitdaten zu Beständen sowie Verkaufstrends, die Händler für Optimierungen und Automatisierungen nutzen können. Sinkt etwa der Lagerbestand eines Produkts unter einen definierten Wert, lässt sich automatisch eine Nachbestellung auslösen.

Legacy-Systeme und neue Tools wachsen zusammen

In der Vergangenheit haben unflexible Legacy-Systeme die Digitalisierungsbemühungen von Einzelhändlern oft gebremst, weil sie sich schlecht für neue Anforderungen anpassen lassen oder nur unzureichend mit neuen Lösungen zusammenarbeiten. Inzwischen gibt es jedoch Technologien und Anwendungen, die sich unkompliziert auch in die Legacy-Infrastruktur integrieren und einen Flickenteppich aus Tools verhindern. So können Daten fließen und Händler ein Anwendungsökosystem aufbauen, in dem die einzelnen Komponenten ineinandergreifen – und das ohne Spezialgeräte auskommt, weil es weit verbreitete Mobilgeräte wie Smartphones geschickt einbezieht.