Studie: Schweizer IAM-Anbieter zählen bereits zur Marktspitze

Cybercrime costs companies $1.79 million per minute

Da die Zahl der Angriffsvektoren massiv zunimmt, suchen Unternehmen nach neuen Wegen, um ihre Abwehr zu stärken. Schweizer Security-Spezialisten nutzen dies vor allem im Bereich Identity & Access Management (IAM).

Cybersicherheit wird zur Unternehmenssicherheit. Zwei Faktoren treiben den Wandel besonders stark. Erstens nehmen die Grösse der Angriffsflächen und die Zahl der Angriffspunkte massiv zu. Zweitens wächst die Fähigkeit der Angreifer, ihre Methoden zu variieren und dabei immer wieder auch neue Technologien anzuwenden. So zum Beispiel Formen der Künstlichen Intelligenz (KI), auf die insbesondere auch staatliche Angreifer zugreifen können.

Vor diesem Hintergrund ist es für Cybersicherheitsanbieter essenziell, ihre operativen Fähigkeiten und ihre strategische Beratungskompetenz weiter auszubauen. Dies ist eines der zentralen Ergeb­nisse des neuen Anbietervergleichs „ISG Provider Lens Cybersecurity – Solutions and Services Report for Switzerland“, den das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) nun vorgelegt hat. Die Studie untersucht das Portfolio und die Wettbewerbsstärke von 88 Dienstleistern und Produktanbietern, die auf dem Schweizer Markt tätig sind.

„Insbesondere im Bereich Identity & Access Management fällt auf, dass eidgenössische Anbieter gegenüber der internationalen Konkurrenz zu punkten wissen“, sagt Frank Heuer, Lead Analyst Cyber Security DACH bei ISG. „Mit Ergon, NEVIS und United Security Providers haben sich hier gleich drei Unternehmen in der Gruppe der Marktführer („Leader“) platzieren können.“

Analyst Heuer sieht zwei wichtige Gründe für diese Entwicklung. Zum einen böte gerade das IAM-Segment hohe Wachstumschancen. Dies läge daran, dass, da die Zahl der zu sichernden Identitäten derzeit förmlich explodiere. Allen voran das industrielle Internet der Dinge treibe die Entwicklung besonders stark. Zum anderen habe IAM immer auch einen direkten Bezug zu den Business-Anwendungen, da es den Zugang zu diesen Applikationen regelt. Aus Sicht der Unternehmens­sicherheit stelle IAM damit ein hochsensibles Thema dar, bei dem ein Grossteil der Schweizer Anwenderunternehmen eher mit einheimischen Anbietern zusammenarbeiten will.

„Viele Schweizer Anbieter haben die hohe Sensibilität und die Marktchancen im IAM-Bereich frühzeitig erkannt“, unterstreicht Studienautor Frank Heuer. Deutlich werde dies zum Beispiel bei United Security Providers, einem Unternehmen, das eigentlich Sicherheitsdienstleister sei, sich dann aber dazu entschlossen habe, ein eigenes IAM-Produkt zu entwickeln, das inzwischen zur Marktspitze zähle.