Was braucht man, um eine KI zu trainieren?

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Der gemeinnützige Verein “Responsible Annotation” hat ein Tool entwickelt, mit dem man seine Entwickler-Kompetenzen leicht überprüfen kann.

Auf der Website annotation.at können interessierte Personen in das Arbeitsfeld der Annotation eintauchen und mit einer „Training-Station“ testen, ob man geeignet ist, eine KI zu trainieren. Außerdem kann man sich zum Thema Künstliche Intelligenz informieren, Bild- und Tonmaterial erstellen und mit einer KI chatten.

Unter Annotation verstehen Informatiker das Hinzufügen von Informationen und Kennzeichnungen zu Daten. Das Verfahren stellt somit auch eine der grundlegenden Voraussetzungen für die Entwicklung von Lösungen dar, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Bevor diese selbstständig arbeiten können, müssen sie entsprechend trainiert werden.

Inklusion von Autisten

Der Verein Responsible Annotation hat das Ziel, inklusive Arbeitsplätze in der Daten-verarbeitung für KI zu schaffen. Speziell Menschen mit Autismus seien für Annotation geeignet, so der Verein. Viele Autisten könnten repetitive Arbeit erledigen, bei denen es auf hohe Konzentration, Genauigkeit und Resilienz erforderlich ankommt.

„In Österreich beträgt die Arbeitslosenquote für Menschen mit Autismus rund 80 Prozent“, erklärt Martin Hartl, Vereinsvorstand bei Responsible Annotation. „Mit Hilfe des Tools wollen wir Unternehmen, die Annotation brauchen, und Menschen, die Annotation machen können, verbinden.“

Einsatz bei Kapsch TrafficCom

In einer mehrjährigen Projektphase wurde das neue Web-Werkzeug beim Logistik-spezialisten Kapsch TrafficCom getestet. Markus Wurm von Kapsch TrafficCom erklärt die Beweggründe für die Zusammenarbeit mit dem Verein Responsible Annotation: „Diese Arbeit wird häufig in Billiglohnländer ausgelagert, wo unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen qualitativ minderwertige Resultate erzielt werden. Unser Ansatz ist, die Leute in Österreich anzustellen und auf hohe Qualität zu setzen, was sich auch in den Ergebnissen der Arbeit des Teams zeigt. Das ermöglicht Menschen mit Autismus, einen vollwertigen Arbeitsplatz zu finden, stützt den Wirtschaftsstandort Österreich und stärkt uns als Unternehmen.“