27 Prozent der Schweizer Unternehmen beschäftigen einen Chief Sustainability Officer

98 Prozent der Firmen mit Top-ESG-Rating haben laut aktueller CSO-Studie von Strategy& einen Chief Sustainability Officer.

“Nachhaltigkeit ist für Schweizer Unternehmen zunehmend ein wichtiger Erfolgsfaktor und sollte noch stärker auf der strategischen Agenda verankert werden”, sagt Andreas Pratz, Country Head von Strategy& Schweiz. “Vor allem der Schweizer Finanzindustrie sowie der Handel- und Konsumgüterbranche kommen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der gesteckten ESG-Ziele zu: Durch ihre internationale Stellung können diese Konzerne nicht nur in der Schweiz selbst, sondern vor allem im Ausland eine signifikante Hebelwirkung für die nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft entwickeln.”

Internationale Unternehmen ernennen immer häufiger einen Chief Sustainability Officer (CSO), um das Thema Nachhaltigkeit im Topmanagement zu verankern. In Frankreich sind es 57 Prozent, in den USA 47 Prozent, in Deutschland 35 Prozent CSO-Anteil. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle «Chief Sustainability Officer»-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Knapp 30 Prozent der weltweit 1.640 untersuchten Unternehmen haben eine solche Rolle bereits strategisch auf erster oder zweiter Führungsebene besetzt. Weitere 49 Prozent beschäftigen einen «CSO light», der unterhalb der oberen beiden Führungsebenen positioniert ist oder einen enger gesteckten Wirkungskreis hat, etwa in Bezug zu Corporate Social Responsibility (CSR).

Druck durch regulatorische Anforderungen erhöht CSO-Anteil

Unter den analysierten Branchen weisen vor allem jene Sektoren hohe CSO-Anteile auf, die bereits einen höheren Druck durch regulatorische Anforderungen, Investoren und die Öffentlichkeit sowie (sozialen) Medien für mehr Nachhaltigkeit spüren. Verbrauchernahe Industrien mit hohemEnergiebedarf wie zum Beispiel die Konsumgüterindustrie,  die Chemiebranche und die Öl- und Gasindustrie nehmen eine Vorreiterrolle bei der CSO-Besetzung ein.  Allein 2021 konnten 68 CSO-Ernennungen in Unternehmen identifiziert werden – mehr als in den fünf Jahren davor zusammen.2Die verschiedenen ESG-Dimensionen haben sich zu einem wichtigen Bewertungskriterium für Unternehmen entwickelt. Von der eigenen ESG-Transformation hängt nicht nur der Zugang zu Finanzierung, sondern auch die Wahrnehmung des Unternehmens auf dem Talentmarkt sowie in der breiteren Öffentlichkeit ab”, sagt Dr. Peter Gassmann von Strategy& und ESG-Experte bei PwC. “Um bei Nachhaltigkeitsfragen glaubwürdig zu bleiben, sollten Firmen ihre Nachhaltigkeitsprojekte strategisch und operativ im Topmanagement bündeln. Die richtige Führung durch einen Strategen, der gleichzeitig ein breites Nachhaltigkeitswissen mitbringt, legt dabei den Grundstein für eine umfassende Neuausrichtung.”

Enger Zusammenhang zwischen CSU und ESG

Dass die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagers die ESG-Bestrebungen im Unternehmen beschleunigt, zeigt der Zusammenhang zwischen CSO-Rolle und ESG-Scores: 98 Prozent der im Nachhaltigkeits-Ranking von Refinitiv/Bloomberg mit Höchstnoten (A+ bis A-) bewerteten Unternehmen verfügten über einen eigenen CSO bzw. «CSO light». Von den ESG-Nachzüglern (Note D+ bis D-) hatten hingegen 52 Prozent gar keinen CSO.