Cybersicherheit zurück in der Top-10

Deloitte-Umfrage: Erstmals seit 2021 zählt die Mehrheit der Schweizer Finanzchefs IT-Bedrohungen zu den zehn gravierendsten Unternehmensrisiken.

Mit den sinkenden Temperaturen kommt es auch zu einer wirtschaftlichen Abkühlung. Dies zumindest ist die Erwartung der CFOs in der Schweiz, wie eine aktuelle Umfrage des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. 22 Prozent erwarten einen Konjunkturrückgang, aber immer noch 41 Prozent rechnen mit einem anhaltenden Wirtschaftswachstum.

Die Sorgenliste der befragten CFOs wird von drei Risiken dominiert: Ein möglicher Konjunkturabschwung liegt auf Platz eins gefolgt vom Arbeitskräftemangel auf Rang zwei. Sorgen vor einer anhaltenden Inflation bleiben auf dem dritten Platz, obwohl die Preissteigerungen jüngst schwächer geworden sind.

Cyber-Sicherheit

Immer stärker in den Fokus rückt inzwischen aber auch die Cyber-Sicherheit. Zum ersten Mal seit 2021 ist sie wieder unter den Top 10 auf der Risikoliste für Unternehmen. Zurückzuführen ist dieser Prioritätsanstieg auf die immer höhere Anzahl an Cyberattacken auf Unternehmen, die oft gravierende Folgen haben für das operative Geschäft und in Lösegeldforderungen und Erpressungsversuchen resultieren.

Die im Frühling und Sommer von Deloitte bei Verwaltungsratsmitgliedern durchgeführte Umfrage swissVR-Monitor zeigte, dass 45 Prozent der Firmen mit über 250 Mitarbeitenden bereits mindestens einmal Opfer einer Cyberattacke wurden. Die nun höhere Gewichtung deutet daher auf ein stärkeres Bewusstsein bei den befragten CFOs für dieses akute Problemfeld hin.

Generative KI

Neben den allgemeinwirtschaftlichen Aussichten und Risiken wurden die CFOs auch nach Anwendungen für generative künstliche Intelligenz (KI) befragt. Kategorisch ausgeschlossen haben nur die wenigsten Unternehmen (8%) die Anwendung von generativer KI. Die Umfrage zeigte, dass die meisten Unternehmen erst am Anfang der Integration von KI stehen: 23 Prozent der befragten CFOs haben angegeben, in ihrem Unternehmen werde aktuell damit experimentiert. Die überwiegende Mehrheit will aktuell noch abwarten oder beobachtet zumindest das Vorgehen der Konkurrenz.

Als grösstes Hindernis für die Einführung generativer KI in bestehende Arbeitsprozesse wurden fehlende Personalkapazitäten genannt – der Alltagsbetrieb oder Anpassungen an neue Marktbedingungen lasten die Personalkapazitäten bereits aus. Die befragten CFOs gaben jedoch an, dass sie generativer KI ein hohes Potenzial zutrauen. So haben je über 60 Prozent der Befragten angegeben, dass generative KI beim Erstellen finanzieller Prognosen oder bei der Prävention von Betrug und Missbrauch eine hohe Relevanz haben wird. Auch bei der Analyse von Finanzberichten oder der Kostenoptimierung erwarten CFOs laut der Umfrage einen hohen KI-Implementierungsgrad.