Forschungsbudget von FFG erhöht sich auf 1,6 Milliarden Euro für 2022

Forschung und Innovation sind die Grundlage für wichtige Zukunftsvorhaben – von Klimaschutz über Energie- und Mobilitätswende bis zu Digitalisierung und Life Sciences.

Das der FFG zur Verfügung gestellte Budget (neue Mittel) steigt von knapp 700 Millionen Euro im Jahr 2021 auf über 1,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Diese Erhöhung um über 130 Prozent ist einerseits auf die Mittel aus dem Next Generation EU-Programm zurückzuführen, aber auch auf neue und verstärkte Förderschwerpunkte der Auftraggeber und Eigentümer-Ressorts.

„Investitionen in Forschung und Innovation sind von enormer Bedeutung, denn entscheidend dafür, welche Wirkung unser Innovationssystems entfaltet ist, wie schnell neue Ideen und Erkenntnisse aus der Forschung rasch um- bzw. eingesetzt und genutzt werden können – gerade in herausfordernden Zeiten“, betonen die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, anlässlich der Präsentation der FFG-Bilanz 2021 gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der KMU Forschung Austria, Peter Kaufmann. Österreich habe erhebliche Anstrengungen für einen soliden Innovations- und Forschungsstandort geleistet und seine Innovationsbasis verbreitert.

Mehr als 2.100 Unternehmen in Österreich betreiben F&E

Auf lange Sicht ist die Anzahl der F&E betreibenden Unternehmen stark angestiegen. Laut Statistik Austria gab es 2004 in Österreich 2.123 Unternehmen, die F&E betrieben haben. 2009 waren es bereits 2.946 und 2015 3.611 Unternehmen. 2019 haben insgesamt 3.872 Unternehmen F&E durchgeführt. „Das Ziel, die Innovationsbasis zu verbreitern, ist mit FFG-Förderungen über die Jahre eindeutig gelungen“, erklärt Peter Kaufmann, stellvertretender Institutsleiter der KMU Forschung Austria, die seit 1977 regelmäßig die Wirkungen der geförderten FTI&E-Projekte erhebt. Demnach führen innerhalb von vier Jahren 70 Prozent der Unternehmen mit einem Erstantrag erneut ein Forschungsprojekt durch.

Durch die Förderprojekte können 54 Prozent der Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsposition verbessern, 31 Prozent halten sie. Bei 85 Prozent der Unternehmen zeigen FFG-geförderte Projekte positive Effekte im Wettbewerb. Für knapp zwei Drittel der Projektbeteiligungen werden F&E-Mitarbeiter*innen rekrutiert; eine positive Beschäftigungswirkung aufgrund der Ergebnisverwertung tritt bei 42 Prozent auf. Zudem werden 36 Prozent der Projektbeteiligungen genutzt, um neue Aktivitätsfelder zu erschließen.

In den Jahren 2022 und 2023 ist eine deutliche Ausweitung der Fördertätigkeit geplant, sowohl im Volumen als auch bei den Förderprogrammen. „So entwickelt sich die FFG von der Programmabwicklungsagentur zum Knotenpunkt und zur ‚Innovations-Drehscheibe‘ zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft,“ betonen die beiden FFG-Geschäftsführer Egerth und Pseiner. Die Eigentümerressorts der FFG, das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium, schaffen Planungssicherheit und eine solide Basis sowohl für Fördergeber als auch Fördernehmer.

Unterstützung bei digitaler Transformation weiter ausgebaut

Die Nutzung und Integration digitaler Technologien ist nicht nur für nahezu alle Unternehmen unabdingbar, sondern hat auch zunehmenden Anteil in anderen Forschungsdisziplinen. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der von der FFG im letzten Jahr vergebenen Förderungen werden in Projekte mit starkem Digitalisierungsanteil investiert – konkret 540 Millionen Euro. Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) hat die FFG ein umfassendes Paket zur Unterstützung der digitalen Transformation von Unternehmen in Österreich geschnürt.

Mit 78,5 Millionen Euro an Förderungen für Start-ups konnte im Jahr 2021 ein weiterer Höchstwert erreicht werden. Über 1.100 Start-ups haben Unterstützungen der FFG genutzt, um ihre Ideen umzusetzen. Die meisten von ihnen aus dem Sektor digitaler Technologien, aber auch viele Start-ups aus den Life Sciences und aus den Branchen Energie und Mobilität, bzw. Produktion. „Die FFG konnte in den letzten Jahren wesentlich zu einer wachsenden, lebendigen Start-up-Szene in Österreich beitragen“, so Egerth und Pseiner. „Das zeigt sich auch am beachtlich gestiegenen Interesse ausländischer Investoren: Von 2016 bis 2021 haben FFG-geförderte österreichische Start-ups mehr als eine Milliarde Euro an Investment aufgestellt.“

 

v.l.n.r.: Mag. Peter Kaufmann (Stv. Institutsleiter KMU Forschung Austria), Dr. Henrietta Egerth (GeschŠftsfŸhrerin der FFG), Dr. Klaus Pseiner (GeschŠftsfŸhrer der FFG)