KI-gestützte Bildanalyse statt Röntgendiagnostik

Das Kantonsspital Baden will Erkrankungen des Bewegungsapparats besser erkennen. Diagnostik aus Wien spielt dabei eine zentrale Rolle.

Künstliche Intelligenz (KI) hält weiter Einzug im Gesundheitswesen. So auch im Kantonsspital Baden (KSB), wo bei Diagnosen von muskuloskelettalen Pathologien eine KI-Bildanalyse zum Einsatz kommt, die der Wiener Medizintechnikhersteller ImageBiopsy Lab entwickelt hat.

Die Lösung ermöglicht die standardisierte Beurteilung chronischer Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dafür bietet ImageBiopsy Lab spezifische Module für Fraktur-erkennung sowie die Auswertung von Knie-, Hüft-, Hand- und Wirbelsäulen- Röntgen. Mehrere KSB-Abteilungen sollen die KI nutzen, um Befundabläufe zu optimieren.

Diagnoseverfahren im Wandel

Muskuloskelettale Pathologien oder auch Erkrankungen des Bewegungsapparats sind ein weltweites Problem und treten häufiger auf als Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen. Dennoch vertrauen viele Ärzte auf analoge Verfahren, wie eine rein visuelle beziehungsweise manuelle Auswertung von Röntgenbildern und MRT-Aufnahmen.

Diese subjektiven und zeitaufwändigen Verfahren seien allerdings nicht standardisiert, und die Ergebnisse würden stark von der Erfahrung der Anwender abhängen, so ImageBiopsy in einer Pressemitteilung. Die von den österreichischen Spezialisten entwickelte Software-Plattform soll eine „innovative“ Möglichkeit bieten, radiologische Bilddaten effizient in objektive und strukturierte Informationen über den Knochenzustand zu übersetzen.

Schnittstelle zwischen Radiologie und Orthopädie

Die KI-Software Tools sollen im Zentrum für Bildgebung des KSB zum Einsatz kommen. Des Weiteren sollen sie den Bereichen Orthopädie, Pädiatrie und Unfallchirurgie zur Verfügung stehen. Ziel sei es, die bereichsübergreifende Kommunikation, Behandlung und Patienten-kommunikation durch den Einsatz der Software zu verbessern.

„Die Lösungen von ImageBiopsy Lab liefern hochpräzise und klinisch relevante Ergebnisse, die in der pädiatrischen und MSK-Radiologie einen echten Mehrwert bieten”, sagt Prof. Rahel Kubik, Chefärztin Radiologie und Direktorin des Departementes Medizinische Dienste. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass KI-basierte Tools die Radiologinnen und Radiologen effizient unterstützen und dazu beitragen, die Qualität und Geschwindigkeit in der Diagnostik zu optimieren.”

„Unsere Innovationen basieren auf langjährigen Forschungen und Entwicklungen in Zusammenarbeit mit führenden Experten für Knochen- und Gelenkerkrankungen. Wir freuen uns, dass unsere Software-Tools durch Institutionen wie das KSB praktische Anwendung erfahren und einen Mehrwert für Ärzte und Patienten bieten “, erklärt Richard Ljuhar, CEO und Mitbegründer von ImageBiopsy Lab.