Mehr Nachhaltigkeit im Holzbau

Europäisches Pilotprojekt aus Österreich bietet Lösungen für Herausforderungen des Bausektors.

Um Baumaterial optimal zu nutzen, Ressourcen sinnvoll einzusetzen, Gebäude effizient zu betreiben und Reportings für Behörden und Investoren zu erstellen, sind digitale Gebäudemodelle für Planung, Instandhaltung, Sanierung und Umbau von Gebäuden unabdingbar. TIMBIM, ein von Holzforschung Austria, buildingSMART Austria, Fachverband der Holzindustrie und VIE Build gemeinsam entwickeltes Werkzeug, soll hierfür eine praxistaugliche Lösung bieten. Kernzielgruppe sind Architekten, Planer und Bauausführende.

Kreislaufwirtschaft

Um das Bauwesen zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu transformieren, sind genaue Kenntnisse über bei Bau und Betrieb verwendete Materialien notwendig. Die erforderlichen Informationen für den Einsatz und die Nutzung von Materialien und Produkten müssen von der Herstellung über die Planung und Errichtung bis zu Betrieb und Umnutzung und perspektivisch für das Recycling verlässlich weitergegeben werden.

Die Datenbank dataholz.eu stellt bereits gesicherte Informationen für den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffs Holz zur Verfügung und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Werkzeug hierzulande etabliert. Die darin enthaltenen Bauteile sind mit behördlich anerkannten Nachweisen hinterlegt und geben den Anwendern Sicherheit im Holzbau.

Neben Daten zu Brand-, Schall- und Wärmeschutz sind auch aktuelle Indikatoren zu Ökobilanz- und Nachhaltigkeitsdaten frei verfügbar. Inzwischen wurden die gesamten Bauteildaten auch als BIM-taugliches Austauschformat auf der Plattform implementiert. Planerinnen und Planer können die Informationen somit direkt in ihre individuelle Planungssoftware übernehmen.

Digitale Gebäudemodelle

TIMBIM nutzt ebenfalls die Daten aus dataholz.eu. Bereits in einer frühen Planungsphase und lange vor der Errichtung eines Gebäudes kann am Modell der Energieverbrauch simuliert und der ökologische Fußabdruck ermittelt werden. Durch den Austausch von Bauteil-Typen sollen sich Varianten miteinander vergleichen lassen.

Die Erstellung von Material- und Gebäudepässen sowie Mengen- und Massenermittlung soll dadurch deutlich vereinfacht werden. Angaben der Projektbeteiligten zufolge soll damit die Weitergabe der Informationen in die Wertschöpfung erleichtert werden. Zudem sollen sich die rechnerischen Nachweise, die EU-Taxonomie und Gebäudezertifikate in Zukunft einfordern werden, erstellen lassen.

Zudem unterstütz TIMBIM die Implementierung aller Bauteilklassen einschließlich Ihrer Merkmale in den weltweiten Standard datacitionary von buildingSMART. Somit sei eine Kommunikation in offener, maschinen- und menschenlesbarer Form vorhanden, was die Erstellung und Nutzung von automatisierten Prüfroutinen ermögliche, hebt der Fachverband Holzindustrie in einer Pressemitteilung zur Markteinführung von TIMBIM hervor.