Österreichs Online-Handel sorgt für 250.000 Jobs

Eine EcoAustria-Studie kommt zu dem Schluss, dass der heimische E-Commerce eine Wertschöpfung von gut 13 Milliarden Euro erzielt.
Im Jahr 2023 erzielten Unternehmen in Österreich über digitale Vertriebskanäle einen Umsatz von 57,9 Milliarden Euro. Somit ist der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz österreichischer Unternehmen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen – von rund 5,3 Prozent im Jahr 2022 auf nunmehr 7,3 Prozent. Österreich liegt damit erstmals knapp über dem EU-Durchschnitt, was als ein Hinweis auf eine allmähliche Nachholbewegung in Richtung stärker digitalisierter Marktsegmente gewertet werden kann.
Gleichzeitig zeigt der Vergleich mit Ländern wie Irland, Schweden, Zypern und Belgien, dass weiterhin deutliches Potenzial für eine weitere Öffnung und Digitalisierung besteht. Dies sind Ergebnisse einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, die im Auftrag von Amazon erstellt wurde.
Beitrag zur Wertschöpfung
Für das Jahr 2023 ermittelt die Studie einen einen direkten Beitrag des E-Commerce zur österreichischen Wertschöpfung von 4,3 Milliarden Euro. Zudem wird ein „indirekter“ Beitrag ausgewiesen, der bei weiteren 8,8 Milliarden Euro liegt. Zusammen ergibt sich daraus eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 13,1 Milliarden Euro.
Auch was die Beschäftigung angeht, erweist sich der Onlinehandel laut Studie als relevanter Faktor: Rund 250.000 Arbeitsplätze hängen mittlerweile mit E-Commerce-Aktivitäten in vorgelagerten Bereichen wie Logistik, IT, Marketing und Zahlungsdienstleistungen zusammen.
KMU treiben Entwicklung
Im Zentrum dieser Entwicklung stehen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, wie Studienleiter Wolfgang Schwarzbauer von EcoAustria erklärt: „Unsere Studienergebnisse zeigen, dass der Onlinehandel ein zentraler Hebel für die gleichzeitige digitale und ökologische Transformation der Wirtschaft. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen eröffnen sich dadurch neue Chancen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und neue Märkte zu erschließen.“
Yorck von Mirbach, Country Lead Österreich bei Amazon, kommentiert: „Österreichs kleine und mittlere Unternehmen sind ein zentraler Motor für Innovation und Beschäftigung. E-Commerce eröffnet ihnen die Chance, effizient und nachhaltig zu wachsen – national wie international. Über unseren Marktplatz verkaufen heute mehr als 2.500 heimische KMU ihre Produkte, viele davon mit erfolgreichem Export ins Ausland. 2023 haben sie damit 610 Mio. Euro Umsatz erzielt. Die vorliegende Studie bestätigt einmal mehr, wie stark Online-Vertriebskanäle zur wirtschaftlichen Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit beitragen.“
Nachhaltigkeitseffekte
Auch im Bereich der Nachhaltigkeit birgt E-Commerce der Studie zufolge Potenzial: Österreichische KMU seien im EU-Vergleich führend bei Klimazielen und nachhaltigen Angeboten. Laut Studie formulierten bereits 53 Prozent österreichischer KMU eine Strategie zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks oder sind bereits klimaneutral im Gegensatz zu 24 Prozent der Unternehmen im EU-Durchschnitt.
Weiters vertreiben 44 Prozent der österreichischen KMU ökologische Produkte und Dienstleistungen, im Gegensatz zum EU-Durchschnitt von 32 Prozent. E-Commerce kann hier unterstützend wirken – etwa durch die Senkung des Energieverbrauchs über digitale Vertriebskanäle, durch logistische Effizienz und durch bessere Vermarktungsmöglichkeiten für ökologische Produkte.
„Damit Österreich weiter zu den Spitzenländern wie etwa Irland oder Schweden aufschließen kann, braucht es allerdings gezielte politische Unterstützung – insbesondere beim Zugang zu digitalen Technologien, Finanzierung und Know-how“, fordert Studienautor Schwarzbauer abschließend.