ICT-Zahlen stabilisieren sich

Der Swico ICT Index klettert auf 109.7 Punkte (+0.8). Die Segmente Software (+4.3) und IT-Technology (+5.2) glänzen besonders.

Die Schweizer ICT-Branche scheint im zweiten Quartal 2024 aufzuatmen, nachdem sie eine Phase der Unsicherheit durchlaufen hat. Obwohl der aktuelle Wert des Swico-Index noch leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 110.9 liegt, zeichnet sich eine Stabilisierung der Branche ab.

Der Swico-Verband, der den Index vierteljährlich herausgibt, führt diese positive Entwicklung sei auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen rechne das schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft SECO für 2024 mit einem Wirtschaftswachstum von 1.3 Prozent. Gleichzeitig habe sich die Inflation in der Schweiz deutlich abgeschwächt, auf 1.2 Prozent und liege nun auf dem tiefsten Wert seit Oktober 2021.

Dank dieser verbesserten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten sich die ICT-Unternehmen wieder verstärkt branchenspezifischen Themen widmen. Insbesondere der technologische Fortschritt, getrieben durch Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, rücke erneut in den Fokus.

Damit einher gehe ein erhöhter Bedarf an Cybersicherheit, um die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft abzusichern. Ein weiteres Indiz für die Rückkehr der ICT-Branche auf einen normalen Wachstumspfad sei der verstärkt wahrgenommene Fachkräftemangel. Alle Segmente der Branche, von Software über IT-Services und IT-Technology bis hin zu Consulting, sähen sich im zweiten Quartal mit diesem Engpass konfrontiert.

«Der Kampf um die besten Talente ist ein klares Zeichen dafür, dass die Unternehmen wieder vermehrt Aufträge generieren und ihre Teams ausbauen», fasst Giancarlo Palmisani zusammen, der beim Swico den Dienstleistungsbereich leitet.

Ambivalente Auftragslage

Trotz des deutlichen Anstiegs des Indexwertes auf 98.9 Punkte (+11.4) bleibt der CE-Sektor knapp unterhalb der Wachstumsgrenze des Indizes. Laut Verband zeige die Branche ein ambivalentes Bild hinsichtlich der Auftragslage. Einerseits würden die Anbieter eine Zunahme der Sales Pipeline und einen Anstieg des Auftragseingangs erwarten. Andererseits rechneten sie mit einem rückläufigen Wert des Auftragsbestandes.

Im Vergleich zu vorangegangenen Quartalen, in denen die Indizes durchweg im negativen Bereich lagen, würde sich nun jedoch eine positive Trendwende abzeichnen, so der Verband weiter.

Den IPF-Sektor sieht Swico auch im zweiten Quartal 2024 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der aktuelle Indexwert verharrt nach dem drastischen Rückgang Ende 2023 auf dem niedrigen Niveau von 64.2 Punkten. Eine rückläufige Nachfrage, gepaart mit zunehmendem Preis- und Kostendruck, setze die Anbieter unter Druck, so der Verband weiter. Die Unsicherheiten im Markt würden eine positive Entwicklung erschweren, sodass kurzfristig keine Trendwende erkennbar sei.