Schweizer Zoll entscheidet über Modernisierung der LKW-Maut

54-Millionen-Euro-Auftrag geht an österreichisch-schweizerisches Joint-Venture-Unternehmen. 

Die Modernisierung des LKW-Mautsystems der Schweiz nimmt Gestalt an. Zum Jahreswechsel hat das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) über die Vergabe der nötigen Hardware- und Service-Leistungen entschieden. Den Zuschlag erhielt ein Joint Venture, das der österreichische Mautspezialist Kapsch TrafficCom und der Tele-matikanbieter LOSTnFOUND aus der Schweiz gebildet haben.

Angaben von Kapsch zufolge beläuft sich der finanzielle Umfang des Auftrags auf rund 54 Mio. Euro. Die geplante Laufzeit des Vertrags beträgt zunächst einmal acht Jahre.

TÜV-zertifizierte Fahrzeugausrüstung

Das Projekt umfasst die Lieferung der GNSS (Global Navigation Satellite System)-fähigen Bordgeräte für die abgabepflichtigen Fahrzeuge, die Erfassung der von den Geräten registrierten GPS-Daten, deren Übermittlung an das für die Mauterhebung zuständige Bundesamt, sowie den Kundenservice.

Für die Ausrüstung der LKWs mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht mit dem GNSS-Bordgerät sollen das Bordgerät selbst und die grundlegenden Prozesse wie Fahrzeugregistrierung, Zustellung und Reparatur der Geräte zur Verfügung gestellt werden. Die Geräte von Kapsch TrafficCom sind TÜV-zertifiziert und laut Hersteller die nachhaltigsten ihrer Klasse.

Datenerfassung via Mobilfunk

Das Bordgerät ermittelt die Wegpunkte anhand von GNSS-Lokalisierung, zeichnet Anhängerparameter und -gesamtgewicht auf und übermittelt diese Fahrdaten über das Mobilkommunikationsnetz an das Back Office von LOSTnFOUND. Dort werden die Fahrdaten aufbereitet und anschliessend an das BAZG zur Verarbeitung übergeben.

Der Kundenservice soll ein Online-Serviceportal beinhalten, das bei der Administration der Fahrzeuge unterstützt. Die Bestellung, Störungsmeldung, sowie Ersatz eines Bordgeräts wird in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erfolgen. Als Backup wird es eine spezielle Ausfallslösung für die nachträgliche Datenerfassung bzw. -änderung geben. Zudem soll eine Telefon-Hotline den Fahrzeughaltern zusätzlich auch persönliche Unterstützung bieten.