Zahl der Cloud-Verweigerer sinkt auf 7 Prozent

ESG study: High ambitions, low drive

Österreichische Unternehmen richten ihre Cloud-Strategien vermehrt nach den Topthemen Cybersecurity und Nachhaltigkeit aus. Diesen Trend zeigt eine aktuelle Studie von KPMG.

Die Unternehmens-IT hat sich in den letzten Jahren drastisch gewandelt: Cloud-Computing ist heute fester Bestandteil österreichischer Unternehmen. Cloud-First- und Cloud-Only-Strategien dominieren 2023 das Feld und lassen darauf schließen, dass die Cloud in absehbarer Zeit traditionelle IT-Landschaften in weiten Teilen ersetzen wird. Zu diesen Ergebnissen kommt der KPMG Cloud-Monitor, für den heuer zum vierten Mal in Folge insgesamt 200 heimische Unternehmen befragt wurden.

93 Prozent der österreichischen Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten nutzen im Jahr 2023 Cloud-Lösungen. Damit hat die Cloud-Nutzung im Vorjahresvergleich (71 Prozent) deutlich zugenommen und ist in faktisch allen Unternehmen angekommen.

„Von einer aufstrebenden Technologie hat sich Cloud-Computing zu einer Standardlösung entwickelt. Cloud-First-Lösungen sind mittlerweile die Norm, 43 Prozent der Unternehmen verfolgen diese Strategie. Die Cloud-Only-Nutzung hat sich im Jahresvergleich von 7 auf 23 Prozentpunkte mehr als verdreifacht“, fasst KPMG-Partner Michael Schirmbrand zusammen.

Top-Priorität 1: Cybersecurity

Die Verbreitung von Cyberangriffen steigt und KI-Werkzeuge wie ChatGPT eröffnen Cyberkriminellen ungeahnte neue Wege, Einfallstore in Unternehmen zu finden. „Damit ist nicht länger Kostenreduktion der treibende Faktor für Cloud-Lösungen wie im Vorjahr, sondern die Optimierung der IT-Sicherheit: 57 Prozent der Unternehmen wollen mit ihrer Cloud-Strategie die Cybersecurity steigern und ihre Resilienz gegenüber derartigen Angriffen ausbauen“, weiß Christian Frühwirth, der als Director bei KPMG tätig ist.

Top-Priorität 2: ESG

Auch das Thema ESG spielt in puncto Cloud eine immer größere Rolle. Insbesondere Großunternehmen sähen sich zunehmend in der Pflicht, ESG-Ziele zu definieren und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, so die Studie weiter. „Cloud-Computing unterstützt das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen gleich auf zwei Wegen: Zum einen sind Clouds im Vergleich zu traditionellen IT-Infrastrukturen deutlich ressourcenschonender und zum anderen erleichtert cloudbasiertes Reporting die Erhebung, Verwaltung und Analyse von ESG-Daten“, erläutert Michael Schirmbrand.

Die Studie zeigt: Für mehr als die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) ist Cloud-Computing heute unerlässlich, um die Energieeffizienz zu steigern beziehungsweise den Energieverbrauch zu senken. Für 43 Prozent sind Cloud-Lösungen ein Must-have zur Verbesserung des ESG-Reportings.

Weitere Ergebnisse

• 42 Prozent planen, im Jahr 2026 mehr als sechs von zehn produktiven Anwendungen aus der Public-Cloud zu betreiben. Aktuell sind es 14 Prozent.
• 57 Prozent der Unternehmen haben durch die Cloud-Nutzung IT-Kosten reduziert. Unternehmen mit Public-Cloud-Modellen berichten am häufigsten von Kosteneinsparungen.
• 26 Prozent der Unternehmen konnten in den letzten 12 Monaten durch Sicherheitsmaßnahmen potenziell starke Störungen eines Ransomware-Angriffs verhindern.