Gefahrenerkennung bei Regenfahrten

Das Spitzenforschungszentrum SAL  entwickelt gemeinsam mit Partnern ein Detektions- und Ortungssystem für die Automobilindustrie.

Ungünstige Wetter- und Fahrbedingungen können für alle Verkehrsteilnehmenden gefährlich sein. Gerade die Automobilindustrie  braucht Erkennungssysteme, die die Sicherheit weiter erhöhen. Als Konsortialführer des EU-geförderten Projekts CoRaLi-DAR arbeitet das Silicon Austria Labs (SAL) gemeinsam mit den Partnern IHP, Fachhochschule Kärnten, Infineon Technologies Austria, IMEC Niederlande und Interuniversitair Micro-Electronica Centrum an der Entwicklung eines kostengünstigen, stromsparenden und zuverlässigen Erkennungs- und Abstandsmessungssystem.

„Im Rahmen des Projekts wollen wir Radar- und Lidar-Sensoren kombinieren und die hochauflösenden Fähigkeiten von Lidar sowie die hohe Zuverlässigkeit von Radar bei ungünstigen Wetterbedingungen nutzen. Durch die Kombination zweier Technologien und den Einsatz voll integrierter Photonik und Elektronik können wir die Größe des Gehäuses, die Herstellungskosten und die Betriebsleistung reduzieren. Auf diese Weise tragen wir auch zur Entwicklung umweltfreundlicherer Technologien bei”, erklärt Tommaso Cassese, Senior Scientist bei SAL und Koordinator für CoRaLi-DAR.

Wiederverwendbare Technologie

Die entwickelte Technologie soll für verschiedene Anwendungen wiederverwendet werden, von der Robotik über die Überwachung bis hin zu Haushaltsgeräten. Im ersten Fall können Roboter ihre Umgebung (Objekte, Bewegungen usw.) besser einschätzen, da durch den Einsatz von Lidar-Sensoren Zuverlässigkeit und Auflösung verbessert werden können. Im Bereich der Überwachung kann der Einsatz von Lidar-Sensoren Probleme mit der Privatsphäre einschränken, da der Sensor eine Person nur sehen kann, aber nicht weiß, wer sie ist. Bei Haushaltsgeräten können Lidar-Technologien den Stromverbrauch und die Kosten senken, da sie die Rechenzeit der Kameras verringern.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung der europäischen Souveränität im Bereich der Mikroelektronik vereint CoRaLi-DAR das Know-how von sechs Partnern aus vier Ländern: Österreich, Deutschland, Niederlande und Belgien. Universitäten, Forschungszentren und Industrie-unternehmen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Technologien made in Europe und nutzen dabei ihre Hightech-Labors und wissenschaftlichen Kompetenzen.

“Die Leitung eines mit 5 Mio. Euro dotierten Horizon-Projekts bestätigt unser Know-how auf dem Gebiet der integrierten Photonik für neue Anwendungen. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren internationalen Forscher:innen und Partnern innovative Technologien zu entwickeln und so zur Stärkung des europäischen Ökosystems für elektronikbasierte Systeme beizutragen”, so Mohssen Moridi, Leiter des Forschungsbereichs Microsystems bei SAL.