Roboter als Katastrophenhelfer

Die FH Technikum Wien forscht an Robotern, die selbstständig Gefahren im Außeneinsatz erkennen sollen.

Seit den Siebzigerjahren dienen unbemannte Landfahrzeuge dazu, bei der Entschärfung von chemischen oder explosiven Stoffen aus sicherer Entfernung Menschenleben zu schützen oder zu retten. Durch fortschreitende Technologien werden die fahrbaren Roboter zuneh-mend intelligenter und autonomer.

In Zukunft sollen sie auch bei der Aufklärung und Dekontaminierung von verseuchten oder verstrahlten Gebieten dienen. Solche Missionen waren bisher sehr gefährlich, weil sich das Ausmaß einer atomaren, biologischen oder chemischen (ABC-) Bedrohung für die menschliche Gesundheit aus sicherer Distanz nur schwer einschätzen lässt.

Beim Projekt „UGV-ABC-Probe“ soll ein Roboter auf eine derartige Mission vorbereitet werden. Ausgestattet mit kräftigen Arm, 3D Sensorik und Überdruckkapselung dient der sogenannte „Offshore Working Class Robot“ dafür als Ausgangspunkt.

Hochentwickelte Ersthelfer

Gemeinsam mit dem Unternehmen Taurob und dem Bundesministerium für Landes-verteidigung setzte es sich die FH Technikum Wien zum Ziel, innerhalb von zwei Jahren einen bodengebundenen Roboter zu entwickeln, der das Gefahrenpotential eines atomaren, biologischen oder chemischen Kontextes erkennen und auswerten kann. Mit dem Ende des Projekts soll dieser Roboter aktuell nicht nur selbstständig Flüssigkeiten, Stoffe oder Gase detektieren, sondern auch Proben nehmen, diese halbautonom auswerten und interpretieren können.

Das Forscherteam hatte die Aufgabe, verschiedene Sensorsysteme so aufeinander abzustimmen, dass sie zur Detektion, Klassifikation und Auswertung von Flüssigkeiten auf ebenen Flächen geeignet sind. Das FH-Department Industrial Engineering sorgte außerdem dafür, dass der Roboter nach Erfüllung seiner Aufgabe ohne externe Steuerung und damit völlig autonom den Ort der Probenahme verlassen und zur Operationszentrale zurückkehren kann.

Projekt kurz vor dem Abschluss

„Die Untersuchung der Proben selbst erfolgt im Raum ferngesteuert über einen Teleoperator, der die jeweiligen Proben roboterunterstützt entnimmt, untersucht und analysiert“, erklärt Wilfried Kubinger, Leiter des Departments Electronic Engineering der FH Technikum Wien.

Auf dem ABC- und Katastrophenhilfeübungsplatz Tritolwerk des österreichischen Bundes-heeres wurden mehrere Tests in einem realistischen Umfeld durchgeführt. Den Angaben der FH zufolge verliefen diese erfolgreich.