So schätzen Finanzdienstleister die Folgen der KI-Transformation ein

Study: High News Consumption Lowers Work Productivity

Umfrage: Künstliche Intelligenz verändert den Banken- und Versicherungssektor schneller und tiefgreifender als von vielen erwartet.

Eine aktuelle Studie des Software Engineering-Dienstleisters Tietoevry Austria zeigt: Mehr als drei Viertel der Entscheider:innen (77 Prozent) erwarten für ihre Branche eher starke oder sogar grundlegende Veränderungen durch KI, während dies für das eigene Unternehmen nur die Hälfte der Befragten so einschätzen.

Entscheidende Veränderungen werden eher bei anderen Unternehmen gesehen, weniger im eigenen. Die größten Potenziale für KI-Anwendungen verorten die Branchen-Expert:innen im Hinblick auf Datenanalyse und Vorhersagen (58 Prozent), Betrugserkennung und Sicherheitsverbesserung (46 Prozent) sowie automatisierte Kundeninteraktionen (42 Prozent).

Für die Umfrage hat der Marktforscher TQS Research & Consulting 101 heimische Führungskräfte auf C-Level-Ebene und Abteilungs- sowie Bereichsleiter:innen der österreichischen Finanz- und Versicherungsbranche interviewt. Die Ergebnisse zeichnen das Bild einer Branche vor einer großen Transformation: Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) erwarten eher starke Veränderungen, während fast jede:r Fünfte (18 Prozent) sogar eine fundamentale Neuordnung prognostiziert. Lediglich 23 Prozent schätzen die Auswirkungen von KI als begrenzt ein.

Anwendungen mit größtem Potenzial

Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, gewinnbringende Anwendungsbereiche für künstliche Intelligenz zu identifizieren, die nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch ihre Wettbewerbsposition stärken können. Bei der Frage nach den relevantesten KI-Anwendungsbereichen im eigenen Unternehmen werden dies drei Bereiche am häufigsten genannt:

1. Datenanalyse und Prognosen (von 58 Prozent der befragten C-Level-Führungskräfte als wichtigster KI-Anwendungsbereich genannt): KI ermöglicht die Analyse großer Datenmengen und präzise Vorhersagen (z.B. Kundenverhalten oder Risikobewertung), die strategische Entscheidungsprozesse unterstützen und die operative Effizienz steigern.

2. Betrugserkennung und Sicherheitsverbesserung (46 Prozent): KI-Systeme identifizieren betrügerische Aktivitäten und optimieren Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Unternehmens- und Kundendaten.

3. Automatisierte Kundeninteraktionen (42 Prozent): KI-gestützte Systeme ermöglichen effiziente automatisierte Kundeninteraktionen, die das Kundenerlebnis verbessern und Kosten senken.

Diese Prioritäten werden insbesondere von Entscheidungsträger:innen auf C-Level-Ebene betont und versprechen, die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen sowie die Kundenzufriedenheit signifikant zu steigern.

Erfolgsfaktoren

Eine entscheidende Rolle wird dabei auch die intelligente Aufbereitung und Analyse von Daten spielen. Österreichs Finanz- und Versicherungssektor habe die Bedeutung einer robusten Datenkultur erkannt und gehe von einer hohen Datenqualität sowie von einer solide verankerten Datenkultur im eigenen Unternehmen aus, so die Studie weiter. So würden rund zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Entscheidungsträger:innen ihren Unternehmensdaten vollumfänglich vertrauen.

In Bezug auf die Modernität der eingesetzten Unternehmenssoftware zeichnet die Studie ein klares Bild: Fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten bewerten ihre Software als modern, weitere 23 Prozent sogar als topaktuell. Spezialisierte Lösungen wie CRM-Systeme, Risikomanagement-Tools und automatisierte Abrechnungssysteme liegen laut Studie im Trend.