Studie: KI spaltet die Gesellschaft

36% der Österreicher:innen stufen Potenzial von künstlicher Intelligenz positiv ein. 44% sind für Verbot in bestimmten Bereichen.

Fluch oder Segen? Der Handelsverband und Mindtake Research haben Konsument:innen und Händler danach befragt, wie sie das Vordringen von KI-Anwendungen in ihren Alltag einschätzen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung bereits mit den gängigen KI-Programmen (z.B. ChatGPT, DALL.E, Midjourney) vertraut ist. 15% der Österreicher:innen haben zumindest eines der Programme bereits genutzt, weitere 46% kennen diese immerhin.

Die Einstellung der Befragten zur Künstlichen Intelligenz ist dabei dreigeteilt: Rund ein Drittel (36%) hat sehr oder eher positive Gedanken zum Thema, fast die Hälfte (47%) denkt kritisch darüber. Die verbleibenden 17% können oder wollen das Potenzial der Technologie nicht beurteilen.

Die fünf größten Vorteile Künstlicher Intelligenz sind laut den Befragten:

  1. KI kann mein Leben erleichtern (24%)
  2. KI kann mir neue Services bieten (22%)
  3. KI kann mir Rat und Expertise bereitstellen (21%)
  4. KI kann mich bei beruflichen Tätigkeiten unterstützen (18%)
  5. KI kann mir meinen Einkauf vereinfachen (16%)

Ein großes Pro-Argument zum Einsatz Künstlicher Intelligenz stellt die erwartete Stärkung der Wirtschaft dar. Ein Drittel der Bevölkerung ist überzeugt davon, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft stärken wird. Dass KI-Anwendungen in bestimmten Bereichen unbedingt reguliert oder verboten werden sollten, denkt fast jede:r zweite Österreicher:in. 26% lehnen dies hingegen ab.

Sicht der Händler

Spannend: 8% der heimischen Händler setzen bereits auf KI-Lösungen, weitere 23% haben deren Einsatz heuer noch geplant. 2% der Handelsbetriebe haben sogar bereits eine eigene KI-Anwendung (gemeinsam mit Partnern) entwickelt.

Die heimische Händlerschaft lässt sich am liebsten bei folgenden Themen von KI-gestützten Programmen unter die Arme greifen:

  1. Werbung/Marketing (26%)
  2. Preisgestaltung (14%)
  3. Supply Chain Optimierung (12%)
  4. Sicherheit/Betrugserkennung/Checkout (12%)
  5. Sortimentsplanung & Forecasting (9%)
  6. Regalplanung (7%)
  7. Intelligente Mahnverfahren & Inkasso (5%)
  8. Flächenplanung (4%)
  9. HR & Personalplanung (4%)

„Die Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Jeder zwölfte Handelsbetrieb hat bereits KI-Lösungen im Einsatz, ein weiteres Viertel wird noch heuer entsprechende Anwendungen implementieren. Wir erwarten nicht weniger als eine technologische Revolution, die ein personalisiertes und ultraflexibles Einkaufserlebnis für alle Kund:innen ermöglicht. Trotz aller Chancen und Potentiale muss man natürlich auch die Risiken für unsere Gesellschaft im Auge behalten”, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.