Studie: Social-Media-Shopping wird zum Billionenmarkt

Zum Jahreswechsel schaut Deloitte Österreich in die Zukunft der Tech-Branche. Trotz krisenhafter Entwicklungen bleibe der Sektor auch weiterhin in Bewegung, so das Wiener Beratungshaus.

Shopping auf Social Media werd langsam aber sicher den klassischen E-Commerce überholen. Zudem werde der Umsatz von Video-on-Demand-Anbietern 2023 durch werbefinanzierte Alternativen weiter wachsen. Wachsende Akzeptanz sehe man auch bei Virtual Reality – Deloitte prognostiziert hier Wachstumsraten von bis zu 50 %. Und über alle Geschäftsbereiche hinweg gewänne Klimaschutz bei Technologieunternehmen immer mehr an Bedeutung.

Mit den „TMT Predictions“ identifiziert Deloitte jährlich die bestimmenden Trends der Telekommunikations-, Technologie-, und Medienbranche. Diese vier Themen sollen den Markt im Jahr 2023 maßgeblich beschäftigen:

Trend 1: Social-Media-Shopping boomt

Die Pandemie habe Online-Shopping endgültig zum Durchbruch verholfen, so die Studienautoren. Neben klassischen Online-Shops und digitalen Marktplätzen träten in den vergangenen Monaten aber auch zunehmend Social-Media-Plattformen in den E-Commerce-Markt ein. Dieser Trend werde sich weiter fortsetzen: Laut Deloitte werden die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen in den sozialen Medien wie Instagram oder TikTok 2023 erstmals die Grenze von einer Billion US-Dollar überschreiten.

„Vor allem die jüngere Generation lässt sich bei ihren Kaufentscheidungen von Influencerinnen und Influencern auf Social Media beeinflussen – ein Trend, der auch in den Absatzzahlen immer sichtbarer wird. Langsam aber sicher wird der Social-Commerce-Markt den traditionellen E-Commerce-Markt überholen“, erläutert Nikola Süssl, Partner bei Deloitte Österreich (Bild).

Trend 2: Werbefinanzierte Streaming-Angebote nehmen zu

Trotz zunehmenden Wettbewerbs werde der Video-on-Demand-Markt rund um Netflix, Amazon Prime und Co. wird auch im neuen Jahr weiterwachsen. Laut Deloitte gewinnen vor allem werbegestützte Streaming-Angebote an Bedeutung. Bis Ende 2023 sei sogar davon auszugehen, dass jeder große Anbieter neben seinem ursprünglichen Angebot auch eine werbefinanzierte Alternative eingeführt haben könnte.

„Vor allem preisbewusste Zuschauerinnen und Zuschauer akzeptieren heute für vergünstigtes Video-Streaming viel eher Werbung als noch vor ein paar Jahren. Die Streaming-Anbieter nutzen das zu ihren Gunsten und treiben ihr Wachstum am globalen Markt mit werbefinanzierten Angeboten voran“, weiß Nikola Süssl. „Die Herausforderung wird darin liegen, die Unterscheidung zum klassischen, werbegestützten TV-Programm nicht zu sehr zu verwaschen.“

Trend 3: Virtual Reality boomt mehr denn je

Als Nischenthema fasziniere Virtual Reality (VR) Gamerinnen und Gamer rund um den Globus schon lange, so Deloitte weiter. Als breiter Trend habe sich die Technologie bis jetzt allerdings noch nicht durchgesetzt. Das solle sich nun ändern: Laut Studie wird der VR-Markt 2023 weltweit sieben Milliarden US-Dollar generieren. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 50 %.

„Lange steckte Virtual Reality abseits vom Massenmarkt in einer Nische fest. Jetzt wälzt die Technologie aber die unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche und Aufgabenfelder um – vom Gesundheitssektor über die Produktentwicklung bis hin zur Architektur. Außerdem werden auch die notwendigen Hardware-Komponenten immer leistbarer und Tech-Giganten wie Apple stehen mit neuen Brillen in den Startlöchern. Dadurch wird Virtual Reality auch für private Userinnen und User interessanter“, fasst Deloitte-Experte Süssl zusammen.

Trend 4: Technologieunternehmen engagieren sich stärker für Klimaschutz

Ein Thema ist in diesen Tagen allgegenwärtig: Der Kampf gegen den Klimawandel, der mittlerweile alle Lebensbereiche durchdringt. Vor diesem Hintergrund gewännen auch bewusste Kaufentscheidungen unter Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend an Bedeutung, so Deloitte. Unternehmen hätten das erkannt und setzten sich CO2-Neutralität zum Ziel. Die Tech-Industrie sei hier Vorreiter: Laut Studie ist es bei Technologieunternehmen um 13 % wahrscheinlicher, dass sie mit ihren Emissionen bis 2030 auf Netto-Null stehen, als bei Unternehmen aus anderen Branchen.