Umweltbewusstsein beim Handy-Kauf ausbaufähig

Wie nachhaltig ist mein Smartphone? Laut Deloitte-Studie stellt sich nur knapp ein Viertel der Konsumenten diese Frage, bevor man ein neues Gerät kauft.

Nachhaltigkeit beeinflusst in vielen Bereichen mittlerweile die Kaufentscheidungen der Österreicherinnen und Österreicher – im Zusammenhang mit neuen Technologien ist jedoch noch Luft nach oben. Mit den „Digital Consumer Trends“ beleuchtet das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich die Einstellungen zu technologischen Entwicklungen sowie die digitalen Nutzungsgewohnheiten von Konsumentinnen und Konsumenten weltweit, darunter heuer wieder rund 1.000 Personen aus Österreich.

Die Ergebnisse zeigen: Umweltschutz spielt im Zusammenhang mit neuen Technologien nach wie vor lediglich eine Nebenrolle. Nicht einmal ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher (23 %) achtet beim Kauf eines neuen Devices auf Nachhaltigkeitsaspekte. Zwar versuchen mehr als zwei Drittel ihr altes Smartphone reparieren zu lassen, bevor sie es ersetzen. Bei der Anschaffung eines neuen Geräts greifen dann jedoch nur 12 % der Befragten auf ein gebrauchtes Exemplar zurück – das sind 3 % weniger als noch im Vorjahr.

„Nachhaltigkeit ist den Konsumentinnen und Konsumenten in vielen Bereichen wichtig, allerdings nicht so sehr bei Smartphones und Co. Hier überwiegt noch immer der Wunsch, die neuesten Geräte zu besitzen“, sagt Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich.

Lockerer Umgang mit sensiblen Daten

Etwas ausgeprägter als das Umweltbewusstsein scheint hierzulande das Gesundheitsbewusstsein zu sein. Lauf Umfrage behalten sieben von zehn Personen mit Smartphone, Smartwatch oder Fitnessarmband ihre Gesundheit über ihre Devices im Blick – vor allem das Tracking der täglichen Schrittzahl (53 %) und der Herzfrequenz (32 %) sind beliebt. Mit diesen sensiblen Informationen wird erstaunlich großzügig umgegangen: Ganze 52 % der Befragten wären damit einverstanden, wenn ihr Arzt oder ihre Ärztin Zugang zu den getrackten Gesundheitsdaten bekommt.

„Aufgrund der technologischen Möglichkeiten ist der gläserne Patient längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Das Sammeln von Gesundheitsdaten bringt zahlreiche Vorteile mit sich, gleichzeitig entstehen dadurch auch neue Risiken beim Thema Datenschutz. Wie wir als Gesellschaft künftig mit diesen umgehen, wird ausschlaggebend dafür sein, ob die Technologie eine Bereicherung für uns alle wird“, betont Julian Mauhart.

Imagewechsel für 5G

Vorantreiben könnte die Digitalisierung der Gesundheitsdaten auch das Mobilfunknetz 5G, so die Deloitte-Studie weiter. Während im vergangenen Jahr nur 12 % das Netz regelmäßig genutzt haben, sind aktuell bereits 35 % der Befragten damit verbunden. Fast die Hälfte (47 %) davon empfindet dieses besser als das 4G-Netzwerk.

„Das schlechte Image von 5G gehört der Vergangenheit an. Mittlerweile stehen im öffentlichen Diskurs längst die Vorteile im Fokus. Durch 5G werden hohe Datenraten mit geringen Latenzzeiten ermöglicht“, erklärt Mauhart abschließend.